Im Dreijahresrhythmus treffen sich die THW-Jugendgruppen aus ganz Deutschland zum einwöchigen Bundesjugendlager, so auch in diesem Jahr. Ziel von rund 340 Jugendgruppen war vom 27. Juli bis 03. August das thüringische Rudolstadt, dessen Bevölkerung in dieser Zeit um über ein Fünftel anwuchs. Mit 700 Mannschaftstransportwagen und 400 LKWs rückten Helfer und Teilnehmer an und verwandelten eine insgesamt 8 Hektar große Freifläche in eine Zeltstadt, die dem abenteuerlustigen THW-Nachwuchs eine gleichzeitig einfache und doch professionelle Unterkunft bot.
Die beachtlichen Dimensionen erkennt man an Zahlen wie 20 Tonnen Lebensmittelanlieferung pro Tag, 115.000 Liter Getränke, 15 Tonnen Fleisch, 7 Tonnen Kartoffeln, 17.325 Mahlzeiten pro Tag, 790 Liter Kakao pro Tag, 70km Stromkabel, 10km Bauzaun, 43 Sanitärcontainer. Dabei richtete das THW neben 8 Führungsstellen auch eine eigene Materialinstandsetzungswerkstatt ein, die Geräte oder Fahrzeuge reparierte. Den zentralen Punkt bildete eine Zelthalle mit einer Grundfläche von 40x80 Metern für die Verpflegung sowie die Willkommens- und Abschlussveranstaltung.
Bei einem solch gigantischen Event durfte natürlich die THW-Jugend Neuwied nicht fehlen. Mit viel Spaß, einigen neuen oder aufgefrischten Kontakten zu anderen Jugendgruppen und zahlreichen hinzugewonnenen Erfahrungen genoss die Gruppe eine abwechslungsreiche Ferienwoche im Thüringer Wald. Unter anderem konnte ein wenig bayerischer Dialekt erlernt werden, auch wenn die Lehrmeister behaupteten, die Neuwieder würden komisch reden. Neben dem Lagerleben standen Ausflüge ins weitere Umland auf dem Plan der Neuwieder. Für Freude und auch sportliche Betätigung sorgten ein Besuch im Jumphouse Leipzig, eine Bootsfahrt und eine Kanutour auf einem Stausee, Schwimmbadbesuche oder der Ausflug zum Belantis-Freizeitpark. Eine kurze Besichtigung von Leipzig sowie das Anfeuern der Rheinland-Pfälzischen Mannschaft beim Bundesjugendwettkampf, für den sich beim letzten Landesjugendlager die THW-Jugend Hermeskeil qualifiziert hatte, durften nicht fehlen.
Nicht nur motorisierte Fahrzeuge halfen den THWlern, auch Bollerwagen in verschiedensten Variationen haben sich als Transportmittel auf solch großen Zeltlagern bewährt. Mit einem selbst neu gebauten Bollerwagen in der Optik eines Gerätekraftwagens warteten die Jugendlichen aus Neuwied in diesem Jahr auf. Das praktische Schmuckstück mit Blaulicht und Martinshorn kann sich sehen lassen!
Trotz der Größe des Zeltlagers macht sich doch eine familiäre Stimmung breit, denn das Engagement im THW verbindet alle – Langeweile kommt sicherlich nie auf.
Das positive Resümee der Jugendgruppe lässt darauf schließen, auch beim nächsten Lager wird Neuwied wieder dabei sein.